CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)

Deadsoul Tribe - Deadsoul Tribe
(45:05, InsideOut, 2002)

Deadsoul Tribe ist die neue Band des ehemaligen Psychotic Waltz Frontmanns Buddy Lackey, der sich nun hinter dem alias Devon Graves versteckt. Der Namenswechsel soll auch einen Schluss-Strich unter seiner Vergangenheit ziehen, den Neubeginn einer musikalischen und persönlichen Wandlung ebenfalls im neuen Namen dokumentieren. Seine aktuelle Band besteht neben Devon Graves an Gesang und Lead Gitarre, aus dem Schlagzeuger Adel Moustafa, dem Bassisten Roland Ivenz, sowie dem Rhythmusgitarristen Volker Wilschko. Die Musik ist heavy, doch in ihrer Atmosphäre dunkler und atmosphärischer gehalten, als noch bei Psychotic Waltz. Auch ist Graves an der Gitarre kein Notenschnellspieler, ihm kommt es vielmehr auf die Stimmung, den intensiven Ausdruck an. Eher im Mid Tempo Bereich gehalten, schleppen sich die Songs verhalten, aber unheimlich kraftvoll dahin, dominiert von der eindringlichen Stimme, den prägnanten Riffs Devon Graves. Allein fehlt es den Songs an Wiedererkennungsmomenten, die in der Erinnerung haften bleiben. Dennoch ist immer wieder zwischendurch Raum für akustische, besinnliche Momente (u.a. mit Flöte), in denen die endzeitartige Stimmung auf einmal fröhlicher Leichtigkeit weicht. Doch diese Momente dauern nie lange, schon nach kurzer Zeit bewegen sich Deadsoul Tribe wieder im gewohnten Bereich zwischen Metal und Alternative Rock, durchdrungen von spannungsgeladener, bohrender Dichte und Tiefe. Am Ende des Albums gibt es mit dem Bonusmaterial "Into the spiral cathedral" sogar noch bombastische und progressive Elemente als ganze neue Variante. Ein insgesamt gelungenes Erstlingswerk, welches noch Potential für weitere Alben offen lässt.

Kristian Selm



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