CD Kritik Progressive Newsletter Nr.37 (11/2001)
Spaced Out - Eponymus II
(53:25, Unicorn Records, 2001)
Bereits mit ihrem namelosen Debüt sorgten Spaced Out für positive Aufmerksamkeit, verbanden die Kanadier doch sehr gekonnt Versatzstücke aus komplexen Progressive und Jazz Rock mit der nötigen, zeitgemäßen Härte. Weniger als ein Jahr dauerte es, bis jetzt der zweite Streich vorliegt. Und der macht genau da weiter, wo das Debüt aufhörte. Die wiederum rein instrumentale Scheibe lebt von dem Mit- und nicht Nebeneinander von Struktur und Freiheit. Die einzelnen Tracks sind somit nicht nur ein Vehikel, welches lediglich dazu dient, das instrumentale Können der vier Hauptakteure zu transportieren. Vielmehr ordnen sich die virtuosen Soloausflüge an Bass, Gitarre und Keyboards der Songidee unter, es bleibt aber dennoch genügend Freiraum für die solistischen Eskapaden, ohne dass es in sinnloses Gefrickel ausartet. Weiterhin verfügen die Kompositionen von Spaced Out über jede Menge Druck nach vorne und Härte, die den Songs Schwung und mächtig Power verleihen. Der Bass, meist in Slap-Technik bearbeitet, und das Schlagzeug geben den Songs nicht nur Drive, die Rhythmustruppe steht fast gleichberechtigt neben den beiden melodieführenden Instrumenten. Der oftmals bei Instrumentalalben vermisste Gesang, fällt bei "Eponymus II" keineswegs so stark ins Gewicht, da es instrumental zum einen genügend Abwechslung gibt, zum anderen sich Stimmung und Klangfarbe durch die verschiedenen sich in den Vordergrund stellende Instrumente stetig verändern. Waghalsige, sprunghafte Komplexität, sowie Melodik und fordernder Rhythmus gehen auf diesem Album eine absolut hörenswerte Symbiose ein.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001