CD Kritik Progressive Newsletter Nr.37 (11/2001)
Omnia - Último generardor de equilibrio
(54:58, Disco Es Cultura, 2001)
Und wieder mal etwas Neues aus Südamerika, doch ausnahmsweise nicht aus Brasilien, sondern ist dieses mal schon wieder der südliche Nachbar Argentinien an der Reihe. Leider liegen keine weiteren Informationen zu Omnia vor, deswegen ohne lang Vorrede direkt zur Musik. Mit "Planeando fuera del nido" geht es gleich etwas ungestüm los. Rockt und progt ganz ordentlich, doch leider wirkt hier einiges noch etwas ungelenk und holprig. Doch wer sich von diesem rüden Beginn nicht hat abschrecken lassen, bekommt im weiteren Verlauf wesentlich ansprechenderes Material zu hören, auch wenn einige, recht offensichtliche Schwächen keineswegs verschwiegen werden sollen. Doch zuerst zum Positiven. Omnia gelingt es vor allem im instrumentalen Bereich eine solide Mischung härterem Neo Prog, sowie melodischen Rock auf die Beine zu stellen. Emotionale und ruhige Passagen gehen meist harmonisch ineinander über, auch wenn manche Übergänge recht ordentlich wackeln. So weit, so gut. Der Schwachpunkt dieser Scheibe liegt jedoch eindeutig auf zwei Gebieten. Zum einen sorgt der Gesang von Nicolás Nuñez, der in spanisch gehalten ist, für erhebliche Probleme. Seine Intonation trifft einfach nicht sauber jeden Ton, seine emotionalen Ausbrüche führen eher zu einem "Absaufen" der Stimme, als dass sie die Gefühle unterstützen, die Gesangslinien wirken oft einfach zu holprig, zu leiernd, zu wenig der Melodie des jeweiligen Songs angepasst. Weiteres Manko sind die Sound der Keyboards, die doch manchmal ganz schön käsig, sprich klanglich billig, daherkommen. "Último generardor de equilibrio" wirkt somit im Gesamteindruck, trotz passabler Ansätze, noch zu unfertig, zu unausgegoren, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001