CD Kritik Progressive Newsletter Nr.37 (11/2001)
Helloïse - Fata Morgana
(57:16, Transmission Records, 2001)
Mitte der 80er gehörten Helloïse zu den führenden Melodic Hard Rock Bands in den Niederlanden, bevor man nach nur zwei Alben wieder getrennte Wege ging. Vor drei Jahren reformierten sich die Holländer, um mit "A time and a place for everything" ältere Tracks im neuen Gewand aufzunehmen. Aus Zeitgründen mussten aber Bassist Marchell Remeeus und Gitarrist Arjan Boogerds die Band wieder verlassen, die nun als Trio mit Sänger Stan Verbraak, Gitarrist Ben Blaauw und Schlagzeuger Ernst van Ee weitermachen. Als Gäste holte man sich für das aktuelle Album Keyboarder Robby Valentine mit ins Studio, wie auch Lane Lane einen Track mit ihrem Gesang verfeinert. Etwas aufgepeppt mit leichten, aber deutlich hörbaren Prog und Metal Einflüssen bieten Helloïse auf ihrem neuen Album vor allem hymnische Melodien und jede Menge richtig gut rockende Mucke aus dem Power Rock Bereich. Nach klassisch angehauchten Intro mit Chor lässt es das Trio gleich richtig krachen, damit der geneigte Zuhörer gleich weiß, wo der Hammer hängt. Doch neben aller Härte und manchem schwungvollen Heavy-Riff sind es vor allem die einprägsamen Melodien, die hängen bleiben. Mit der Barry Ryan Nummer "Eloise" hat man auch eine zwar nicht überragende, aber doch ganz brauchbare Coverversion am Start, die sich zwar am Original entlang hangelt, aber doch deutlich härter geraten ist. Passender klingen da schon die eigenen Titel, die irgendwo zwischen Knüppel-aus-dem-Sack und Wir-können-auch-melodisch tendieren. Vor allem die Hinzunahme von Robby Valentine erwies sich als Glücksgriff, da er mit manch gelungenem Lauf der Gitarre Paroli bietet und so inhaltliche Abwechslung gewährleistet. Im Instrumental "Mirage" dürfen sich dann Tasten und Saiten richtig austoben. Solide und schnörkellos eingespielt, bestens produziert, bekommt man hier gute Qualität fürs sein Geld und bei der heutigen Flut an mittelmäßigen Produktionen ist dieses Album sicherlich mehr als nur ein Lichtblick.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001