CD Kritik Progressive Newsletter Nr.37 (11/2001)
Galahad - Other crimes & misdemeanours III
(70:24, Privatpressung, 2001)
Um wohl augenscheinlich die Zeit bis zum nächsten offiziellen Album zu überbrücken, haben Galahad den dritten Teil ihrer Rarities-Serie "Other crimes & misdemeanours" herausgebracht, auch wenn es hier ebenfalls ein fast einjährige(!) Verzögerung gab. Dieses mal wird die wohl erfolgreichste Phase der Band zwischen 1991 und 1996 näher beleuchtet. Hauptsächlich handelt es sich bei den zehn Titeln um Material, welches sich auf nicht mehr erhältlichen Alben bzw. Samplern befindet, komplett unveröffentlichte Titel sucht man somit also vergebens. Dennoch bietet diese Zusammenstellung gerade für den Fan der Band einige sehr interessante Raritäten. Es beginnt mit den drei Titeln der Mini-EP "Voiceprint Radio Sessions", unter denen sich auch das über zehnminütige "Aries" befindet, welches leider auf keinem der ersten beiden Alben Platz fand. Völlig zu Unrecht, handelt es sich dabei doch um sinfonischen Neo Prog par excellence. Dazu kommen noch drei Titel vom "Nothing is written" Album, die für die BBC im Rahmen der "Radio One Friday Rock Show" aufgenommen wurden. Netterweise wurde das Gitarrensolo am Ende von "Room 801" versehentlich ausgeblendet, da ein HiWi bei den Tontechnikern an den falschen Knöpfen drehte - ein Versehen, was eigentlich wieder nur Galahad passieren konnte! Eine Liveversion von "Exorcising demons", sowie die drei ordentlich bis passable Coverversionen "The ceiling speaks" von Twelfth Night, Camel's "Lady fantasy", sowie "The chamber of 32 doors" von Genesis runden das Album bestens ab. Wie schon bei den anderen Zusammenstellungen ist diese CD natürlich hauptsächlich für die Fans von Galahad gedacht, wer die seit 1985 aktiven britischen Neo Progger noch nicht kennt, dem seien als Einstieg eher das bereits oben erwähnte "Nothing is written" bzw. "Sleepers" empfohlen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001