CD Kritik Progressive Newsletter Nr.35 (05/2001)

Similares y Conexos - De Flora y Fauna
(54:34, Privatpressung, 1999)

Wie ihre Kollegen von Asallam stammen auch Similares y Conexos aus Mexiko und auch sonst gibt es einige Gemeinsamkeiten. Bei "De Flora y Fauna" handelt es sich ebenfalls um ein Debütalbum und im Lineup findet sich neben dem Schlagzeug (Ivan Esquivel), dem Bass (Eduardo Velásquez), den Keyboards (Salvador Govea), Gitarren und Gesang (Jorge Calleja) auch die Flöte (Luis Ramirez) wieder. Die ist dann auch genauso dominant wie bei Asallam, wem sich dabei bereits beim Lesen die Zehennägel zusammenrollen, sollte lieber gleich zur nächsten Besprechung springen. Schauen wir doch erst mal, wie Similares y Conexos selber ihren Stil beschreiben: Progressive Rock, mit Einflüssen aus der Natur und Geschichte Mexikos. Aha, was aber aus den Lautsprechern kommt, hat damit eigentlich weniger zu tun. Die insgesamt vierzehn Stücke von "De Flora y Fauna" bewegen sich fast immer im 3 bis 4 Minuten-Bereich, zwar gibt es Gruppen, die auch bei Stücken dieser Länge interessant und komplex zu Werke gehen, aber Similares y Conexos gehören nicht dazu. Ganz normale lateinamerikanische Rockmusik kommt aus den Boxen, wer auf so was steht, wird vielleicht zufrieden sein, auch wenn die Qualität von Gruppen wie Maná, Café Tacuba, Maldita Vecindad oder Caifanes (alle ebenfalls aus Mexiko) nicht erreicht wird, denn die Melodien von Simlares y Conexos reißen nicht mit, bleiben nicht haften. Der akzeptable Gesang kommt übrigens ausschließlich auf spanisch daher, aber wie auch bei Asallam müssen beim Sound Abstriche gemacht werden. Einige Stücke traditioneller, mexikanischer Musik werden ebenfalls ziemlich unglücklich verarbeitet, nein, da kommt wirklich keine Freude auf. Bleibt auf der Habensseite nur das siebenminütige Instrumental "Cuando el manguey se secó", mit Einflüssen aus der klassischen Musik. Ansonsten: eher Finger weg.

Meinhard Foethke



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