CD Kritik Progressive Newsletter Nr.34 (02/2001)

Diosa Arcana - Conciencia de un destino
(44:42, Privatpressung, 1998)

Na, das beginnt ja richtig nett: sanfte Keyboardteppiche, gezupfte Akustikgitarre, alles gerade mal 3½ Minuten lang, so schön einfach kann Musik sein. Doch so kann man natürlich kein ganzes Album füllen, da muss doch noch etwas Rhythmus und etwas Schmackes her. Gesagt, getan - beim zweiten Titel "Estado de Alerta" gibt es nach verhaltenem Beginn, zünftig rustikales Allerweltsschlagzeug, etwas sinfonisch anmutende Gitarre und netten Gesang in der spanischen Landessprache. Ach ja, ich vergaß, Diosa Aracana stammen aus Argentinien und bekanntlich ist die dortige Landessprache ja schließlich spanisch. Zurück zur Musik. Nachdem das wackere Quartett Tempo gesteigert und die E-Gitarre ausgepackt wurde, pendelt sich die Musik doch richtig ordentlich im melodischen Rock bzw. windschnittigen Neo Prog ein. Bedeutet: keine holprigen Breaks, sondern harmonischer Liedfluss, aber auch keine Durchschnittsradiokost, sondern Raum für längere Instrumentalpassagen und kleine Soundeffekte - so ist der Beginn von "Una vida sin sentido" eindeutig von Pink Floyds "Welcome to the machine" inspiriert". Fröhlich-beschwingt, ohne zu arge Höhen und Tiefen verklingt dann auch der Rest des Albums. Schön, für den, der es auch mal etwas straighter mag, aber dabei nicht auf seine sinfonischen Schnipsel verzichten möchte (die diversen Gitarrensoli sind wirklich richtig gut), langweilig für denjenigen, der nach etwas mehr Esprit und Emotionen sucht.

Kristian Selm

Vertrieb: Viajero Inmovil Diffusion, L.De La Torre 758 D°2, Quilmes O. (1879), Argentinien

© Progressive Newsletter 2001