CD Kritik Progressive Newsletter Nr.34 (02/2001)

Pulsar - Pollen
(38:52, Musea, 1975)

Dies ist die erste Platte, die die in Lyon beheimateten Franzosen veröffentlichten, angeblich als erste französische Band, die bedingt durch Connections zu Caravan auf einem englischen Label unterkamen. Ursprünglich mal aus einer Pink Floyd-Coverband Anfang der 70er entstanden, zeigte Pulsar auf dieser ersten Platte, dass sie sich von dieser Band noch nicht so richtig abgenabelt hatten, aber in der Lage waren, eigene Akzente zu setzen. Dies gelang Ihnen mit dem Einsatz von Flötist Roland Richard, des weiteren durch, und lasst euch davon nicht abschrecken, französischem Gesang, da die Songs eigentlich mehr instrumentalen Charakter haben. Geprägt wird die Platte von einem im psychedelischen verhafteten Klang und langsamer Melodieführung, meist durch die Keyboards oder die Flöte. Es tauchen auch immer mal Soundspielereien, die Pink Floyd so bekannt gemacht haben, als Überleitungen auf und ergeben zusammen mit dem Cover den spacigen Touch. Die Flöte unterstützt von akustischer Gitarre sorgen dann noch für den festzustellenden Schuss Melancholie. Beim 8-minütigen "Puzzle" wird dann ein Gedicht von Carmel Williams, einer Freundin der Band, im Sprechgesang auf Englisch vorgetragen, erinnert mich etwas an "Atlantis" von Donovan, oder wer war das? Klasse gemacht! Zu erwähnen sei noch die sehr gute Abmischung, es macht Spaß, die einzelnen Instrumente rauszuhören. Jeder, der die Pink Floyd mag, bevor's zu glatt und perfekt wurde, sich für dezente Einsätze der Instrumente, es wird eigentlich nie virtuos, erwärmen kann, bei etwas trübsinnigen Sounds nicht direkt zum Strick greift, der sollte sich diese Platte merken.

Michael Beckerle



© Progressive Newsletter 2001