CD Kritik Progressive Newsletter Nr.34 (02/2001)

Pop Masina - Kiselina
(50:15, Wydawnictwo 21, 1973)

Die aus Jugoslawien stammenden Pop Masina haben sich glücklicherweise nicht am eigenen Namen orientiert und Popmusik gespielt, sondern sie suchten in den frühen 70ern ihre Vorbilder mehr in Großbritannien. Herausgekommen ist dabei treibender Hard Rock, der auf jeden Fall über progressiven Anspruch verfügt und trotz nicht englischsprachigem Gesang international wirkt. Mal sind es eher simpel strukturierte Songs, die einfach kernig mit wummernden Bass losrocken, aber genauso findet man auf diesem Reissue feingliedrige Arrangements, die sachte Spannung aufbauen und mehr durch ihre besonnene Verspieltheit auffallen. Dennoch gelingt dem in traditioneller Besetzung agierenden Trio über weite Strecke die Verbindung aus Härte auf der einen und anspruchsvollen, gut durchdachten Ideen auf der anderen Seite. Vor allem dem als Gastmusiker engagierten Keyboarder Slobodan Markovic ist es zu verdanken, dass durch Orgel und E-Piano kleine, grandiose Kunstwerke entstehen und die Lieder sich in wesentlich freieren Strukturen bewegen. Ein abwechslungsreiches und in vielen Facetten interessantes, wenn auch nicht immer mitreißendes Album, dass einem wieder mal richtig offenbart, dass vieles was heute noch gespielt wird, doch ganz nicht so neu ist.

Kristian Selm

Kontakt: Wydawnictwo 21, P.O. Box 1, 05-118 Legionowo 6, Polen, email: wyd21@poczta.fm

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