CD Kritik Progressive Newsletter Nr.34 (02/2001)
Love Like Blood - Chronology of a love-affair
(78:17, Hall Of Sermon, 2000)
Mit "Chronology of a love-affair" haben sich Love Like Blood einen lang gehegten Traum erfüllt und eine Compilation von Coversongs der ganz eigenen Art zusammengestellt. 20 Jahre Dark Music bzw. Gothic Rock aufgeteilt in je 4 Songs, die sich in Zeitfenstern von 5 Jahren bewegen, bieten einen Querschnitt über diverse Bands des Genres, die den Stil deutlich mitgeprägt haben. Zwar hangeln sich Love Like Blood relativ treu am jeweiligen Original und dessen Ausstrahlung entlang, doch gibt es genügend eigenes Flair und Ideen, die die Songs, vom Sound her fast wie eigenes Material wirken lassen. Zum Teil sind die Gitarren wesentlich schärfer und bohrender als beim Original, zum Teil wurde die Grundstimmung noch mehr verdüstert, es gibt aber auch kleinere Ergänzungen. Natürlich kann man mit der Beschränkung auf 16 Bands den Zeitraum von 20 Jahren nie vollständig abdecken und somit mussten in der Auswahl Kompromisse gefunden werden, doch findet man vielerlei bekannte Namen wieder. So befinden sich auf diesem Album Titel von Joy Division, Bauhaus, The Cure, The Sisters Of Mercy, Christian Death, The Mission, The Cult, Jesus And The Mary Chain, Fields Of The Nephilim, Killing Joke, Paradise Lost, Lacrimosa, Type O Negative, Tiamat, Marilyn Manson und natürlich Love Like Blood wieder. Doch wurde keineswegs eine Art "Best of" zusammengestellt, sondern zum Großteil stilprägende Songs ausgewählt, die mehr die Stimmung ihrer Zeit wiedergeben und im Zusammenhang des Gesamtalbums Sinn ergeben. Über Sinn und Unsinn solcher Coveralben zu diskutieren ist müßig, rein objektiv betrachtet, machen Love Like Blood mit ihrer Zusammenstellung doch sehr gut offensichtlich, wie sich Goth Rock in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Ein guter Grundstock, um vielleicht später die Originale zu entdecken.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2001