CD Kritik Progressive Newsletter Nr.34 (02/2001)
John Carson's Hypermania - Down to birth
(49:39, Cyclone Records, 1999)
In der langen, fast endlosen Reihe der Musiker, die mehr oder weniger freiwillig Arena verließen, war John Carson einer der ersten, denn schon nach dem ersten Album "Songs from the lion cage" war für ihn als Sänger Ende Gelände. Bereits 1999 war eigentlich dessen erstes Soloalbum unter dem Projektnamen Hypermania und dem Albumtitel "Down to birth" erschienen, doch die Nachgestaltung des Booklets und des Labellogos zogen sich aufgrund diverser technischer Grafikprobleme bis Ende letzten Jahres hin. Doch nun liegt das Album endlich in seiner endgültigen Version vor. Was einem beim ersten Anhören von "Down to earth" auffällt, ist die Tatsache, dass John Carson bei Arena deutlich unterfordert war, er eigentlich nicht die ganze Bandbreite seines stimmlichen Umfangs zeigen konnte und wahrscheinlich von den Herren Pointer und Nolan "umgestimmt" wurde. Weiterer deutlich hörbarer Unterschied zu seiner Vorgängerband ist die musikalische Bandbreite des sympathischen Frontmanns. Neben typischen Neo Pop Prog britischer Prägung (wobei Pop hier keinesfalls negativ gemeint ist, sondern die Zugänglichkeit unterstreichen soll), gibt es daneben jede Menge rockiges, straighteres, recht eingängiges, aber keinesfalls oberflächlich klingendes Material, sowie balladengetränkte Songs voll Gefühl und Leidenschaft. Leider ist unter den drei Begleitmusikern kein Schlagzeuger zu finden, so dass leider der Rhythmus aus der Dose kommt. Als weiteres Manko sollte auch nicht unerwähnt bleiben, das die Produktion insgesamt etwas flach, stellenweise scheppernd, eine Spur mit zu viel Hall versehen klingt und sich so leider der technische Aspekt der Musik sich zu sehr in den Vordergrund drängt. Immerhin kann John Carson ebenfalls als Keyboarder überzeugen und legt einige gelungene Läufe und Untermalungen hin. "Down to birth" ist, wie man aus den bisherigen Worten schon erkennen kann, also keinesfalls ein lupenreines Progalbum, sondern deutlich im Grenzbereich zwischen Rock, Pop und Prog angesiedelt, womit ein breiteres Zielpublikum angesprochen werden kann. Hauptsächlich auf die Stimme John Carsons zugeschnitten, was sicherlich keine schlechte Wahl war, ist diese Scheibe der erste, recht ordentliche Versuch, sich eine eigene Identität zu verschaffen. Übrigens sind Hypermania bereits im Studio, um noch dieses Jahr einen Nachfolger nachzulegen.
Kristian Selm
Kontakt: Cyclone Records, 120 Cherry Sutton, Hough Green, Widnes, Cheshire WA8 4TL, England, email: jc@hypermania.fsnet.co.uk
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