CD Kritik Progressive Newsletter Nr.34 (02/2001)

Fit & Limo - As above so below
(57:48, September Gurls Records, 2000)

Spätestens seit der letzten Prog Nacht beim "Forbidden Planet" in Freiburg, die unter dem Motto Psychedelic / Space Rock stand, hat sich mein Horizont und die Einstellung gegenüber dieser Art von Musik noch etwas mehr geöffnet und erweitert. Denn auch bei Fit & Limo und ihrem Soundspektrum aus Acid und traditionellem Folk, der sehr von psychedelischen Effekten durchzogen ist, geht es um ein gewisses Lebensgefühl und in der Musik bestimmte Stimmungen aufzufangen. Wie überall muss man sich als Zuhörer natürlich auf so etwas einlassen, sich die Zeit nehmen in teils sehr ruhigen, aber sehr vielschichtig arrangierten Stücke tiefer einzutauchen. Allein schon die Aufzählung der ganzen Instrumente ist wie eine Reise durch verschiedene Kontinente und Kulturen. Doch zusammengehalten werden Rhythmik von u.a. Bongos, Tablas, tibetanischen Percussionsinstrumenten auf der einen und Melodieführung durch u.a. Gitarre, Bouzouki, Sitar, Xylophone und Trompete auf der anderen Seite, durch eine friedvolle Hippie-Stimmung, die sehr an die späten 60er erinnert. Besonders der Einfluss des indischen Subkontinents ist äußerst offensichtlich, umschlossen in manchmal fast schon poppige Harmonien. Nicht immer gelingt dieser Spagat, manchmal driften die Ideen doch in zu seichtes, etwas verschwommenes Fahrwasser ab, doch vieles wirkt überzeugend und auch ohne die Unterstützung irgendwelcher bewusstseinserweiternder Hilfsmittel recht abgespact. "As above so below" lädt den Hörer ein, sich von den Höreindrucken sehr weit von der westlichen Zivilisation zu entfernen. Ein Trip für Geist und Seele.

Kristian Selm



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