CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)
Steve Walsh - Glossolalia
(59:51, Magna Carta, 2000)
Um den Sänger der amerikanischen Rocklegende Kansas ranken sich hervorragende Musiker, mit ihm ein Soloalbum einzuspielen, dass sich gewaschen hat. Trent Gardner (keys, tr), Virgil Donati (dr), Page Waldrop (g), Jim Roberts (ham org), Mike Slamer (g) und Billy Greer (bs) sind die Musicians, die diesen 10 Kompositionen zu ausgesprochen lebendigem und virtuosen Ausdruck verhelfen. Und nicht zuletzt die Stimme von Steve Walsh, der auch Tasten bedient, gibt den 60 Minuten die mitreißende Intensität. Gleich der Opener "Glossolalia" ist ein heftiges Stück, zwischen trippelnde Rhythmustüpfelchen brechen metallische Gitarren, von schweren Drums unterstützt. Stilistisch wandelt Steve Walsh von bombastischem Sinfonik Rock über Progressive und Hardrock zu amerikanischem Liedgut mit wenigen Countryzutaten. Sicher stechen hin und wieder Kansas hindurch, wenn das Album jedoch eine erstaunliche Selbständigkeit mitbringt. Bemerkenswert sind zudem die vielen, schier überall zu hörenden Arrangement-technischen Finessen, die für ein verblüffend schönes Soundbild sorgen. Hier wurde nicht gespart. Das Booklet passt in seiner schönen Ausstattung gut dazu. Wenn man sich auch erst an das Cover und das älter gewordene Gesicht des überzeugten Langhaarträgers gewöhnen muss.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2000