CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)

Subarachnoid Space - A new and exact map
(49:30, September Gurls, 2000)

Im Infoblatt zum fünften Album von Subarachnoid Space, einem Quartet aus San Francisco, welches rein improvisierte Musik spielt, wird der Hörer schon mal vorgewarnt, was er in den folgenden 50 Minuten zu hören bekommt: ausgiebige Instrumentalwerke mit Elementen aus Progressive, Experimental und Space Rock - Stimmungen von psychedelischen Soundscapes bis hin zu Atmosphärischem aus Ambient Gefilden. Doch ganz so undurchsichtig und unstrukturiert ist es dann doch nicht, was die fünf Titel, die nahtlos ineinanderfließen, musikalisch bieten. Hier und da klingt das Gewabber aus Keyboard zwar spacig-durchgeknallt, auch die Endloswiederholungen der Gitarre dröhnen wie ein bildlich gemachter Drogen Trip durch den Äther, doch in dieser Musik steckt mehr, sie übt eine gewisse Faszination aus. Zwar entwickeln sich die Strukturen nur minimal, doch geschickt werden immer wieder anschwellende Höhepunkte aufgebaut, die nach inhaltlichem Zusammenfall, immer wieder neu aufgetürmt werden. Manches klingt wie ein Soundtrack für einen Horrorfilm und sorgt für Gänsehaut, dann erinnern wieder Passagen an die psychedelische Frühphase von Pink Floyd. Zwar sind es vor allem Stimmungen und intensive Klänge, die von sachter Schlagzeugbegleitung stetig vorangetrieben werden, doch die Gitarrenfiguren und Soundcollagen aus dem Keyboard gestalten sich zu interessanten Strukturen, die den Flug in die weiten Fernen auch für den "Normalhörer" greifbar werden lässt. Somit haben Subarachnoid Space mit "A new and exact map" eine wunderbare Landkarte entworfen, die einem auf eine gefangennehmende Reise in neue, atmosphärische Welten entführt.

Kristian Selm



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