CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)

Quark - Once upon a crime
(66:58, Privatpressung, 2000)

Es ist manchmal schon recht rührig, wie Bands auf der Suche nach etwas Aufmerksamkeit sind. Ein richtig netter Flyer mit einem teuflisch-grinsenden Kobold, in blumigen Worten die eigene Musik als professionellen Prog Metal anpreisend und überall das Flehen, sich doch mit der Band in Bezug auf Konzerte, Distribution und freundschaftlicher Zusammenarbeit in Verbindung zu setzen. Tja, bei der musikalischen Botschaft ist dann das Anliegen "das Publikum unter Feuer zu setzen" - peinlich bloß, dass die eigenen Bemühungen dann doch eine Spur zu hausbacken daherkommen. "Once upon a crime" ist wieder eine von diesen Scheiben, die niemanden wehtut, sich aber auch keineswegs aufdrängt. Solide eingespielt, gute Abwechslung aus ruhigen und kraftvolleren Passagen und auch die Balance aus zurückgeschraubter Technik, dafür einen größeren Schwerpunkt auf das Songwriting setzend, sorgen noch für einige Pluspunkte. Zwar steht als Sparte bei den Franzosen Prog Metal drauf, doch sind ihre Wurzeln mehr im Hard Rock und melodischen Metal zu suchen, ohne dass jedoch auf Tiefgang und Pathos verzichtet wird. Doch wo liegen die Schwachpunkte? Liegt es daran, dass man fast komplett auf Keyboards verzichtet, dass es den Arrangements an Wiederhaken und Überraschungen mangelt oder einfach, dass von den Melodien irgendwie nichts so recht hängen bleibt? Wahrscheinlich von jedem etwas, letztendlich verfügen Quark über gute Ansätze, aber es fehlt noch der eigenen Identität, an mehr Druck in den Songs. Aber nicht verzweifeln, auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und nicht immer muss der Bandname auch der Qualität der Musik entsprechen!

Kristian Selm

Kontakt: Mikaël Fitrzyk, 10 Sente aux liévres, 76920 Amreville-La-Mivoie, email: quark.rock@free.fre

© Progressive Newsletter 2000