CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)

Canterbury and beyond...
(73:52, Cuneiform, 2000)

Das Label Cuneiform ist ja bekannt-berüchtigt für eine Labelpolitik, die äußerst aufgeschlossen hinsichtlich neuer Musik ist, aber neben Rock, Jazz, Avantgarde und Electronica immer wieder auch einige Progressive Rock Meisterwerke ausgräbt (z.B. Happy The Man, Djam Karet) bzw. neuen, etwas mehr experimentelleren Bands eine Chance gibt. Es war also an der Zeit endlich auch mal einen Sampler mit einem repräsentativen Querschnitt des Labels zu veröffentlichen. "Canterbury and beyond..." bietet nun eine preisgünstige Möglichkeit für den experimentfreudigen Hörer 17 verschiedene Künstler bzw. Bands des Labels einmal näher kennen zulernen. Die einzelnen Titel einfach aufzuzählen macht natürlich wenig Sinn, nur so viel, es ist eigentlich alles vertreten, was das weitangelegte Spektrum von Cuneiform auszeichnet. Sowohl die späten Sechziger mit Bands wie Soft Machine oder Delivery sind vertreten, ehemalige Pioniere des Genres (wie z.B Hugh Hopper) bekommen mit ihren neuen Bands eine Chance, wie natürlich auch die Vorreiter des Avantgarde, wie Univers Zero, 5uu's oder Thinking Plague, die das Wort progressiv wirklich wörtlich nehmen, ihren Platz finden. Moderne Vertreter des mehr kernigen bzw. zeitgemäßen Progressive Rocks (Happy Family, Djam Karet) dürfen ebenfalls nicht fehlen. "Canterbury and beyond..." ist somit allen ans Herz gelegt, die Neues entdecken möchten und für die die alt eingefahrenen Grenzen bisher immer zu eng waren. Es gibt noch viel zu entdecken - Cuneiform bietet die Möglichkeit dazu.

Kristian Selm



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