CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)

Mind Gallery - Three meals from revolution
(60:34, Socan 2000)

Der Anfang von Mind Gallery liegt in 1978. Tracy Gloeckner (dr) und Elio Bruno (key) jammten gemeinsam. 1980 kam Mike Anderton (bs,g) hinzu. Gary Bourgeois traf 10 Jahre später zur Band. Gary kam vom Punk ("The Payolas" und "e"), trotzdem brachte er die komplexen Rhythmusstrukturen ein. Mind Gallery war als Bandname schnell gefunden und 1991 spielte die Band "The lemmings were pushed" ein. Nächstes Album wurde 1995 "Guilty until proven rich", im gleichen Jahr kam das Video "Alive in the net" heraus. "Three meals from revolution" ist das neueste Werk, in diesem Jahr eingespielt und auf eigenem Label veröffentlicht. Die rein instrumentalen Mind Gallery spielen einen von Gitarre und Keyboard gleichermaßen geprägten, sehr komponierten Rock ohne Improvisationen mit ausgeklügelten Arrangements, steten Rhythmus- und Melodiewechseln sowie aberwitzigen, überraschenden Einlagen. Als Vergleich könnte man etwa die tchechischen Jazzrocker Fermata, die amerikanischen Happy The Man oder ELP nennen. Auch auf dem kürzlich wiederveröffentlichten "The lemmings were pushed" häufen sich geniale musikalische Einfälle, die nicht mit anderen Bands zu vergleichen sind. "Three meals from revolution" ist liedhafter. Zwar spielt die Band nach wie vor komplexe Stücke. Doch das Gruppenarrangement scheint leichter verdaulich. Der Qualität tut das keinen Abbruch, die mir bis dahin völlig unbekannte Band hat mich höchst angenehm überrascht.

Volkmar Mantei



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