CD Kritik Progressive Newsletter Nr.33 (12/2000)
Fermata - X
(52:16, BMG Ariola, 1999)
Wie so viele Bands aus der Vergangenheit haben auch Fermata inzwischen eine stilistische Wende vollzogen. Dass was noch in den 70ern als sinfonischer Progressive Rock angesagt war, hat sich heute Richtung Fusion mit einem kernigen Schuss Rock entwickelt. Und die Wende scheint sich für die Band aus der Slowakei gelohnt zu haben, so wie sie früher beim staatlichen Label ihren Platten herausbringen durften, sind sie heute bei BMG Ariola gelandet. Die instrumentale Melange aus Rock und Jazz Elementen enttäuscht keineswegs, denn auch nach diversen Umbesetzungen hat die Band heute noch musikalische Frische und sorgt selbst ohne Gesang für wohldurchdachte Abwechslung. Mal geht richtig gut die Post ab, dann werden wieder sanft die Elektronen in Schwingungen versetzt - gut abgehangen, mit der Abgeklärtheit und Souveränität des Alters ausgedacht, die vier Instrumentalisten verstehen ihr Handwerk, auch wenn man keine bahnbrechende Überraschungen erwarten darf. Doch was soll's, in einer Zeit in der die großen Labels immer mehr auf einfallslose Einheitsdudelei setzen, ist es doch wieder mal richtig erfreulich, dass auch handwerklich und kompositorisch gut durchdachte Musik noch eine Chance bekommt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2000