CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)

Symphony X - V
(62:49, EMI Electrola, 2000)

Hmm, ob es ein gutes Zeichen ist, dass Symphony X jetzt bei einem Majorlabel gelandet sind? Man hat ja seit Echolyn so seine Zweifel. Dennoch musikalisch scheint es die Mannen um Schnellfinger Michael Romeo eher beflügelt zu haben, denn entgegen der brutalen Taktklopferei der letzten Alben, scheinen Symphony X endlich die richtige Balance gefunden zu haben. Sicherlich, es wird immer noch mächtig Tempo gebolzt und Gitarrensaiten, sowie die Double Bass Drum verrichten Schwerstarbeit, doch dazwischen gibt es auch mal atmosphärische Parts, jede Menge Bombast und sogar klassische Elemente, die das Konzeptwerk zu progressiven Metal der besseren Sorte reifen lassen. Härter, hymnischer, abwechslungsreicher, nicht nur mit diesen Adjektiven sorgen Symphony X für neuen Schwung. Darüber hinaus gibt es noch jede Menge prägnante Riffs und griffige Hooklines, die die Produktion der Amerikaner sehr ausgereift und nicht zu überladen wirken lassen. Einige Stellen erinnern etwas an Shadow Gallery, Lemur Voice oder auch Eternity X, die Produktion kommt komplex, druckvoll, aber dennoch genau auf den Punkt gebracht herüber, es scheint als ob das Quintett den richtigen Weg gefunden zu haben scheint. Neben der Gitarre, sorgt vor allem der stimmgewaltige Frontmann Russell Allen für die Highlights auf diesem Werk, denen als sanfter Gegenpol Pianolauf und Keyboardteppiche entgegengesetzt werden. Im Herbst soll noch eine Europatour folgen, die dann auch auf der Bühne die Qualität der Band von der Ostküste unterstützen soll. "V" ist ein Album bei dem es endlich wieder "Klick" macht und man einfach merkt, dass hier mehr dahintersteckt, als nur vordergründige Technik.

Kristian Selm



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