CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)

Shadow Keep - Corruption within
(63:33, Limb Music, 2000)

Schon manchmal sehr eigenartig, wo sich mancher Prog Musiker wiederfindet: Mister "Ich-spiel-auf-jedem-Album-mit" Clive Nolan drückt jetzt auch noch bei der englischen Power / Prog Metal Combo Shadow Keep als Gastmusiker in die Tasten, und das so richtig schlecht und nichtssagend. Tja, wenn das Geld ruft, dann macht Herr Nolan eben jeden Scheiß mit. Nachdem die amerikanische Übermacht den Markt erdrückt hat, springt jetzt mit Shadow Keep auch mal wieder eine britische Band auf den längst abgefahrenen Prog Metal Zug auf. Sänger Rogue M. drückt mit hoher, kraftvollen Stimme der Band seinen Stempel auf, um die sich herum duellieren sich kernige Riffs und Double Bass Drum. Handwerklich gut gespielt und auch an den Arrangements gibt's nichts zu meckern, doch irgendwie wirken Shadow Keep zu arg auf Erfolg getrimmt und damit inhaltlich seelenlos. Die meist temporeichen, mal auch melancholischeren Passagen rauschen vorbei, ohne dass sie richtig greifen. Da nützt es auch nichts, dass Threshold Mastermind Karl Groom am Mischpult saß, um den Sound zu verfeinern. Vehement kämpfen die eine Dame und vier Herren um Aufmerksamkeit, doch mehr als ein skeptisches Stirnrunzeln will sich nicht einstellen. Dass war wohl nix!

Kristian Selm



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