CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)
Quarkspace - Spacefolds 6
(73:00, Eternity's Jest Records, 2000)
Was Ozric Tentacles für England, dass sind Quarkspace in den U.S.A. Pünktlich wie die Maurer liefern sie in regelmäßigen Abständen ihren regulären Studioalben ab, dazwischen gibt's immer wie ihre Improvisationsalben "Spacefolds", von dem jetzt die mittlerweile sechste Ausgabe vorliegt. Da die "Spacefolds" Reihe hauptsächlich aus langgedehnten Soundexperimenten besteht, hat der instrumentale Space Rock der Band aus Ohio hier einen mehr schwebenden Charakter. Akkorde an der Gitarre werden nur sachte angerissen, verfließen dabei immer mehr mit den elektronischen Sounds aus dem Synthesizer, den hypnotischen Rhythmen aus der Rhythmusmaschine, was somit den Stücken einen leicht psychedelischen Touch verleiht. Vieles klingt mehr nach einem Soundtrack für den Kopf, die Stücke schwanken zwischen eindringlichen, leicht Trance beeinflussten Passagen bis hin zu New Age verklärten Soundscapes bzw. Soundcollagen, die sich schleppend minimalistisch in ewigen Wiederholungen entwickeln. Man braucht Zeit und Geduld, um so etwas dauerhaft anzuhören, die Gefahr genervt die Skiptaste zu betätigen ist an manchen Stellen jedoch einfach zu groß. Und so schwankt "Spacefolds 6" zwischen genialen, dramatischen Einfällen aus der Weite des Raumes, die schon beim ersten mal zünden und nichtssagendem Soundgeblubber, der sich unbeeindruckt aus den Boxen quält. Ein Album mit Licht und Schatten.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2000