CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)

Alpha III - New voyage to Ixtlan
(74:13, Rock Symphony, 1990/95)

Alpha III stammen aus Brasilien und fingen Anfang der 90er an gemeinsam zu musizieren. Aus diversen Jam Sessions entstanden die ersten Songs, die sich zum Teil auf über 25 Minuten ausdehnen. Sicherlich hatte vor allem die Band beim gemeinsamen Miteinander jede Menge Spaß, zum Anhören ist so etwas aber dann doch etwas langatmig und nicht gerade mitreißend. Meist passiert in den Songs recht wenig oder der Songaufbau ist so durchschaubar, dass sich sogleich das große Gähnen einstellt. So schleppen sich die Klänge schwerfällig mit Versatzstücken aus Progressive Rock, Space Rock und New Age regelrecht dahin. In minimaler Songentwicklung perlen mal die Keyboards, die Gitarre rafft sich zu einem Solo auf, doch so recht weiß man nicht, wo das Ganze hinführen soll. Die Endloskompositionen könnten noch eine Stunde weitergehen, passieren würde in ihnen immer noch nicht viel. Besonders das bereits erwähnte 25-minütige "The cave of gods" besticht durch billigen Klang, beschissene Keyboardsounds und einem Klangmatsch, der jede Schülerband wie Profis erscheinen lässt. Zwar wabbert es später im Sound erheblich besser vor sich hin, doch irgendwie wirken die Kompositionen zusammengepappt, inhaltlich leer, schlichtweg peinlich. Bei manchen Veröffentlichungen fragt man sich wirklich, warum so etwas einer breiteren Öffentlichkeit angeboten wird und man nicht lieber die Aufnahmen im eigenen Keller hat ruhen lassen.

Kristian Selm



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