CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)

Moondaze - Seek after Venus
(26:58, Privatpressung, 2000)

Es ist schon interessant, was herauskommt, wenn sich vier Musiker mit so unterschiedlichen Einflüssen, wie z.B. W.A. Mozart, Pink Floyd, Krokus und Simon Philips zusammentun, um etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Und so unterschiedlich auch die Einflüsse, so verschiedentlich spiegelt sich dieses auch in Nuancen in der Musik des Quartetts wieder. Moondaze stammen aus der Schweiz und mit der EP "Seek after Venus" legen sie nach ihrem 97er Demo "Life will live on" ihren zweiten Tonträger vor. Musikalisch ordnen sie sich selbst im Art bzw. Progressive Rock ein. Auch wenn einige härtere Tendenzen und Heavy Einfluss erkennbar sind, so sind sie aber weit davon entfernt lediglich auf den Prog Metal Zug aufzuspringen, die Verwurzelung ist mehr im progressiven Hard Rock zu finden. Die kräftige und variationsreiche Stimme von Sänger Manu erinnert manchmal an Geoff Tate von Queensrÿche, die Gitarren rocken kerniger als bei der Konkurrenz, doch kommt bei Moondaze noch der Hang zu schrägen Tönen dazu. Die drei Songs wirken kompakt, gut durchdacht, und trotz einiger Bocksprünge in der Grundausrichtung recht melodiös und nachvollziehbar. Durch die emotionale Komponente wirkt die Musik zudem recht vielschichtig. Einzig fehlt es der Band noch an einem eigenen Profil, an unverwechselbaren Augenblicken, aber auch im Laufe der Zeit werden sie es sicherlich schaffen, sich eine ganz eigene Identität zu entwickeln. Potential ist vorhanden, spannende Momente zeigen die Richtung an, man darf gespannt sein, was man in der Zukunft noch von den Schweizern hören wird.

Kristian Selm



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