CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)

Jack L. - Identity
(19:44, Privatpressung, 2000)

Es ist doch immer wieder schön, wenn man durch einen Tipp (dieses mal auf der Mailinglist Progrock-dt) auf eine neue Band aufmerksam gemacht wird. Und da es sich gleich noch um "Nachwuchs" aus deutschen Landen handelt, ist es natürlich fast schon Pflicht auch etwas darüber zu schreiben. Die fünfköpfige Band Jack L. stammt aus Köln und auf ihrem rund 20-minütiges Demo "Identity" wollen sie dem Hörer nun ihr eigenes Profil präsentieren. Zuerst einmal fällt positiv auf, dass man sich nicht bei altbekannten Klischees, wie ausgelutschte Keyboardläufe oder Hauruck Saitenakrobatik, bedient, sondern Elemente aus härterem Neo Prog, Hard und Melodic Rock zu einem eigenen Bild verschmilzt. Dadurch reichen auch die Spielarten von melodischer Eingängigkeit, bis hin zu moderater Komplexität. Zwar passt noch nicht jedes Break, manchmal wird einfach auch zu ungestüm losgerockt, aber insgesamt schimmern doch gute durchdachte Ideen durch, die eindeutig erkennen lassen, dann an den Songs ausgiebig gefeilt wurde, besonders der vierte Track "Maybe someday" kann als Referenz angeführt werden. Da es sich eigentlich mehr um ein Demo, denn eine offizielle Veröffentlichung handelt, müssen natürlich in Bezug aus Klang und Aufnahmetechnik einige Abstriche gemacht werden, doch die Essenz der Songs kann dieses Manko nichts anhaben. Zudem hat der Gesang einen leicht verschlafenen Unterton, lässt sich also zukünftig sicherlich noch aufpeppen und steigen. Ein ordentliches bis überdurchschnittliches Debüt, welches Hoffnung für den ersten Longplayer macht.

Kristian Selm



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