CD Kritik Progressive Newsletter Nr.32 (10/2000)
Condition Red - Condition Red
(61:05, Lion Music, 2000)
"Hm, im Bandinfo steht was von "...Prog Metal auf einem neuen Level..". Na ja, da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Als erstes fällt einem der unglaublich beschissene (man verzeihe mir meine Ausdrucksweise) Drum Sound aus. Ich kann mich spontan nicht daran erinnern, jemals einen übleren Drum Sound gehört zu haben. Der Drumcomputer, bzw. die E-Drums klingen einfach nur furchtbar. Die einzelnen Instrumente laufen eher nebeneinander her, als das man sagen könnte, hier gibt es ein Miteinander. Gelegentlich klingt das ganze als würde der Demo Track irgendeines Keyboards laufen...grausig ! Spielerisch gibt es dagegen nix auszusetzen. Die an dem Album beteiligten Herrschaften können allesamt spielen, wenn sich auch niemand mit besonderen Glanzleistungen in den Vordergrund drängt, nur mit dem Songwriting hapert's halt und zwar kräftig.....genau wie am Gesang. Weder der männliche, noch der weibliche Gesang können auch nur ansatzweise überzeugen. Die Gesangslinien sind einfallslos und langweilig und die Stimmen hauen einen, wie gesagt, auch net gerade vom Hocker. Stilistisch trifft die im Bandinfo erwähnte Mischung aus Prog Metal / Fusion und Neo Classic ganz gut zu. Die Songs sind sehr komplex, wirken jedoch oft konstruiert und zusammenhanglos. Null Groove, null Seele, null Atmosphäre. Es gibt durchaus ein paar Stellen, die ganz nett sind, jedoch bleiben Passagen, die wirklich gut sind, leider Gottes, extreme Mangelware. Ach ja, es soll nicht unerwähnt bleiben, das Ex Dream Theater Showman, Derek Sherinian, bei zwei Songs seine Griffel über die Tasten wandern lässt.....das reißt die Scheibe aber nun wirklich auch nicht mehr aus dem tiefsten Mittelmass raus. Im Bandinfo steht noch: "Music for people with open minds".....vielleicht bin ich auch einfach viel zu verbohrt um die Scheibe gut zu finden.....???? Ich würde Condition Red gerne irgendjemanden empfehlen, aber ich finde sie einfach nur schlecht. Sorry Leute.
Sven Schmidt
© Progressive Newsletter 2000