CD Kritik Progressive Newsletter Nr.31 (07/2000)

The PG5 - 1999
(50:19, Privatpressung, 1999)

Sie nennen ihren Stil melodischer Art-Bombast-Rock, und damit gibt die Schweizer Band The PG5 schon mal ungefähr darüber Auskunft, was man musikalisch auf ihrem schlicht betitelten Debüt "1999" erwarten darf. Und so fängt der Opener "Nightmare" auch gleich recht vielversprechend an. Über einem Keyboardteppich gräbt sich die Gitarre geradlinig und eingängig den direkten Weg in die Gehörgänge, doch sobald Sänger Mani D.Peter einsetzt, werden sich die Geister scheiden. Sein kehliges, rauchiges Organ passt recht gut in eine Hard Rock Band, doch in diesem mehr melodisch orientierten Umfeld wirkt sie zu hart, nicht in das Gesamtkonzept passend. Doch ist dies im weiteren Verlauf der CD nicht das einzige Manko, der aus dem deutschsprachigen Teil der Schweiz stammenden Band. Zwar dürfen die Keyboards aus ihrer reinen Atmosphäre schaffenden Akkorddrückerei ausbrechen und auch einige Gitarrensoli kommen recht prägnant und fest zupackend daher, aber im Gesamten wirkt die Musik von The PG5 eher unspektakulär, trotz, dass sie sicherlich gut durchdacht angelegt ist. Eine Überraschung gelingt ihnen dennoch, wenn sie gegen Ende des Albums, das in ungarisch gesungene "Ezüst esö" von Omega covern. Ein Grundstein ist gelegt, The PG5 müssen aber noch etwas mehr aus ihrem eigene Schatten heraustreten, damit sie sich mehr als nur ordentliche Beachtung verdienen.

Kristian Selm

Kontakt: Stefan Altorfer, Mutschellenstrasse 19, 8002 Zürich, email: the_pg5@yahoo.com

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