CD Kritik Progressive Newsletter Nr.31 (07/2000)
Gnidrolog - Gnosis
(74:18, Snails Records, 2000)
Gnidrolog haben Anfang der Siebziger Jahre zwei überaus gelungene Alben mitten im eigenständigen Progressive Rock eingespielt und sind anschließend von der Bühne verschwunden. Über 25 Jahre später präsentieren sie nun ihr drittes Werk "Gnosis". Um die beiden Zwillingsbrüder Colin und Stewart Goldring ist die Band fast im Original wiedervereint. Etwas länger hat es schon gedauert, bis die 14 Stücke von "Gnosis" eingespielt und gemixt waren. Einige Bandmembers hatte es bis nach Australien verschlagen, was die Produktion nicht gerade verkürzt hat. Die 14 Songs sind moderne, frische Songs irgendwo zwischen Hardrock, BritRock mit Folk und Pop Einflüssen. Einen Vergleich zu den frühen Werken gibt es stilistisch nicht. Weder finden sich auf "Gnosis" lange Instrumentalpassagen, abstrakte Kompositionen oder avantgardistische Soli-Orgien. Zwischen liedhaft, kompakt auf den Punkt gebracht und melodiös bewegen sich die Songs. Gnidrolog sind nicht aus der Übung gekommen, mit Präzision und Hingabe spielten sie "Gnosis" ein. Das Hörvergnügen wird von der sauberen Produktion geadelt. Dieses Spätwerk wird auch live einen guten Eindruck machen. Das gilt es abzuwarten.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2000