CD Kritik Progressive Newsletter Nr.31 (07/2000)

Cortex Bomb - Need no scream have no mouth
(51:44, Mockbrawn, 2000)

Was mag das für eine Musik sein, wenn die Songs etwa heißen: "Mercedes-Benz 1, Subaru 0"??? oder "Prince Charles the infidel"??? Auf alle Fälle haben Cortex Bomb Humor. Den beweisen sie auf ihrem ersten Full-Time-Album auch immer wieder. Jedoch in einer musikalischen Art, die es ordentlich in sich hat. Gesang gibt es hier nicht. In 30 Stücken (das längste etwa 3 Minuten, die meisten ½ Minute lang) wildert die Band in schrägen tonalen und atonalen Pfründen und entwickelt in ausgeflippten Kompositionen schräges Klanggut. Ein Großteil Jazz, etwas Metal, eine gute Menge Punkrock, Ska und Progressives gibt die Band spielerisch zum Besten. DJ Mush Mush gibt Electronics & Samples hinzu. Das geniale Drumming (Bryn Jones), sowie der heftig-wilde Bass (Bill Sack) halten die unkonventionelle Band zusammen. Gitarre (Richard Swelling) und Saxophon (David Burke) geben in unisonen, aber auch auseinanderberstenden Melodieläufen Volumen. Hin und wieder kratzt Christine die Violine. Cortex Bomb sind damit in den gleichen Gefilden wie Mr. Bungle, Naked City oder auch Dr. Nerve dabei, diesen Stil zu verfeinern. Mit einer ausgelassenen Besessenheit wird alles, was als Popmusik bezeichnet werden kann, dem Erdboden gleich gemacht. Die erfrischende Wildheit der Band, der stete stilistische Wechsel und die sehr gute Arbeit an den Instrumenten machen die Platte zu etwas ganz Besonderem.

Volkmar Mantei



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