CD Kritik Progressive Newsletter Nr.31 (07/2000)

Accomplice - Accomplice
(49:28, Adrenaline Records, 1998)

Als Re-Release für den europäischen Markt erscheint nun das vor rund zwei Jahren aufgenommene Debütalbum von Accomplice auch bei uns. Die kalifornische Band hat sich bereits als Support Act von u.a. Van Halen, Judas Priest, Rush, King's X oder Savatage vor allem an der Westcoast eine feste Fangemeinde erspielt, womit auch ungefähr klar sein sollte, was musikalisch von Accomplice zu erwarten ist. Vorangetrieben von der kraftvollen Stimme des Frontmanns Stephen Green bekommt man eingängige Hooklines zuhauf geboten, die geschickt in interessant arrangierte, verschachtelte Songs verpackt wurden. So steht neben den obligatorischen Balladenanleihen, vor allem der hohe, bombastische Melodieanteil im Vordergrund, der die Musik von Accomplice schon beim ersten Hördurchgang zugänglich macht. Doch besitzen die perfekt abgestimmten Songs, die über weite Strecken typisch amerikanisch, eben ansteckend fröhlich und glücklich, klingen, so viel Substanz, dass man genug Stoff für einen langanhaltenden Hörgenuss findet. Zwar tendieren Accomplice eindeutig in die Melodic Hard Rock Richtung, aber die progressiven Elemente in Form von Breaks, Taktwechseln und Arrangement verleihen der Musik den rechten Schliff und Schmiss. Die Band auf eine Stufe mit Queensrÿche, Dream Theater, Styx und Kansas zu stellen, die als Vergleichsmomente herangezogen werden, ist irreführend und nicht korrekt, dennoch heben sich Accomplice durchaus positiv aus der breiten Masse heraus, was ja bei der heutigen CD Flut auch schon mal eine Kunst ist.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2000