CD Kritik Progressive Newsletter Nr.30 (05/2000)
Wolverine - Fervent dream
(32:18, Zizania, 1999)
Es hätte so schön sein können, denn sie machen fast alles richtig. Aber eben nur fast. Die Heavypresse schnalzt mit der Zunge, Angesichts des sehr guten Debüts der schwedischen Prog / Gothic Metaller Wolverine, die es schaffen sowohl die Härte aus dem Metal, als auch die Atmosphäre aus dem Gothic Bereich in ihre eigenen Klänge herüberzuretten und dies in komplexen Songgebilden zu vereinen. Da gibt es auch mal traurige Geigentöne zu hören, da legt das Keyboards melancholische Sounds, aber ebenso rührt die Gitarre im Schreddersound. Wie gesagt, sie machen fast alles richtig. Und jetzt kommt eben das fast, was natürlich Geschmackssache ist, aber zu einem unweigerlichen Stilbruch führt. Zwischendurch gibt es nämlich immer mal wieder wirklich übles Death Metal Gegrunze, welches die ganze Atmosphäre einfach nur mit den Füssen tritt und ins Lächerliche zieht. Gerade, wenn sich stimmungsvoll Spannung aufgebaut hat, wird der hässliche Grunz-Zwerg losgelassen und treibt seinen Schabernack. Vielleicht finden das Wolverine besonders apart, ich find es einfach nur grausam, weil es nicht zum Gesamteindruck passt. Die Schweden arbeiten bereits an dem ersten richtigen Longplayer, der "The window purpose" heißen soll, aber erst Anfang nächstes Jahr erscheinen wird. Vielleicht gibt es bis dahin weniger Gegrunze aus dem Schweinestall, denn ansonsten stimmt die Richtung ja.
Kristian Selm
Kontakt: Wolverine, c/o René Janssen, Vergelt 5a, 5991 PJ Baarlo, Niederlande
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