CD Kritik Progressive Newsletter Nr.30 (05/2000)
Menayeri - Tiempo fugito
(49:39, Privatpressung, 2000)
Die progressive Entdeckungsreise durch die Kontinente und Länder dieser Welt kennt kein Ende. Diesmal ist die erste Band aus Puerto Rico an der Reihe, die sich ganz ihrer lateinamerikanischen Wurzeln besinnt und zum einen in spanisch singt, zum anderen musikalisch in der Tradition von sinfonischen Bands aus Mexiko (Cast) bzw. Panama (Equinox) steht. Zwar ist Soundqualität absolut nicht der Knaller, die CD kommt klangtechnisch einfach nicht aus dem Keller heraus, aber bei genauem Hinhören kann man doch einiges an gut gemeinten Ideen erkennen, welches durch den dürftigen Sound jedoch leider verschwimmt. Emotionen im südlichen Flair, kompakter Bandsound mit einigen schönen Gitarrenlinien, schnörkellos, aber keineswegs simpel gestrickt, so präsentieren sich Menayeri. Prägnante Gitarrenriffs finden Platz neben tragender Keyboardarbeit. Sicherlich wirkt nicht nur wegen dem Klangbild einiges noch unausgewogen und verbesserungswürdig, aber an die zweiten Garde aus Mittel- und Südamerika reicht man sicherlich heran. Ob die Band das Geld zusammenbekommt, um sich eine einigermaßen ordentliche Produktion zu leisten, darf eher bezweifelt werden. So bleibt für Menayeri wohl weiterhin nur die Statistenrolle mit Exotenbonus übrig.
Kristian Selm
Kontakt: Menayerian Music, P.O. Box 8741, Ponce, P.R. 00732-8741, U.S.A.
© Progressive Newsletter 2000