CD Kritik Progressive Newsletter Nr.30 (05/2000)
Lana Lane - Secrets of astrology
(72:47, Limb Music, 2000)
Lana Lane, die von der Plattenfirma betitelte "amerikanische Königin des Symphonic Rocks", kehrt wieder auf die Bildfläche zurück. Doch in dem einen Jahr nach "Queen of the ocean" hat sich einiges getan. Zusammen mit Ehemann Erik Norlander (Rocket Scientists) suchte man nach neuen Herausforderungen und ging deswegen nach Europa, um sich dort auf der Suche nach neuen Musikern zu begeben. Es erstaunt nicht, dass als wichtigster Neueinsteiger Arjen Anthony Lucassen (Mastermind hinter Ayreon) mitwirkt, da dieser bereits als Gastmusiker bei dem letzten Rocket Scientists Album dabei war, Erik Norlander wiederum im Gegenzug beim kommenden Ayreon Projekt ebenfalls mitwirkt. "Secrets of astrology" ist deswegen um einiges härter, aber auch progressiver als die Vorgänger. Geblieben sind natürlich prägnante Hooklines und die obligatorischen Balladen, aber durch die Hinzunahme von altehrwürdigem Instrumentarium (Mellotron, Hammond, Rhodes) und dem Mix in den Abbey Roads Studios klingt das Zusammenspiel aus alt und neu, sinfonischen Rock und Progressive Rock, melodisch und komplex, noch gelungener, effektvoller und präziser. Dennoch sind natürlich Lane Lanes Alben auch weiterhin wesentlich straighter, rockiger, geradliniger, als die Rocket Scientists, aber damit natürlich auch zugänglicher für die breitere Masse. In Japan, wo sinfonische Rockmusik noch immer Tradition hat, gehört Lana Lane zur ungekrönten Königs dieses Stils, in Europa und U.S.A. muss sie immer noch mit der derzeitigen Ignoranz der Medien kämpfen. "Secrets of astrology" ist das vielleicht bisher reifste und abwechslungsreichste Album der Amerikanerin. Gut gemachte, vielschichtige Rockmusik, die nicht nur mit den Klischees spielt, sondern ihnen neuen Reiz verleiht.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2000