CD Kritik Progressive Newsletter Nr.30 (05/2000)

Franco - Cydonia Mensae
(52:28, Shouting Colours, 1999)

Die Geschichte die hinter dem Albumnamen "Cydonia Mensae" steht, gehört zu den nicht erklärbaren Phänomenen unseres Sonnensystems. Wissenschaftler fanden auf der Marsoberfläche die Darstellung eines Gesichtes (sieht man in einer Nachbildung auch auf dem Cover), welches den Namen Cydonia verpasst bekam. Die außerirdische Intelligenz, die dieses Gesicht geschaffen haben soll, nannte man Mensae. Was an dieser Geschichte wirklich wahr ist und was nur unsere Vorstellung daraus entstehen lässt, bleibt jedem selbst überlassen. Franco La Magna hat nun aus diesem Background Texte über Science Fiction Horror oder Space Fantasien entstehen lassen, die Musik hingegen ist jedoch sehr bodenständig erdverbunden. Die grundlegende Richtung ist sinfonischer Hard Rock oder wie es der Künstler nennt "Progressive Rock with an alternative edge". Die Gitarre ist stilprägendes Instrument, mit den Keyboards werden weitangelegte Raumklänge gelegt, über die die raue Stimme des Künstlers thront. Dazu holte er sich einige Begleitmusiker aus Toronto mit ins Studio, insgesamt klingt das Album sehr kompakt, rockend, aber keineswegs spektakulär. Immerhin sorgt das Toronto String Quartet oder auch das Didjeridoo für einen exotischen Anstrich. "Cydonia Mensae" wird immer dann überdurchschnittlich, wenn düstere Dramatik Einzug hält und den Klängen Spannung verleiht. Ansonsten geht es mehr Richtung Rock mit leichten Anleihen von Led Zeppelin, Pink Floyd und sinfonischen Sprenklern, ein nicht aufdrängendes, aber gut gemachten Rockalbum mit progressivem Anspruch.

Kristian Selm

Kontakt: Franco La Magna, 1153 Huntingwood Drive, Agincourt, Ontario, M1S 1K6, Kanada

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