CD Kritik Progressive Newsletter Nr.30 (05/2000)

Elixir De Pasión - Tierra en trance
(61:21, Privatpressung, 1997)

Einfach Mist, wenn man kein spanisch kann, denn bei den Texten von Elixir De Pasión soll es um Poesie mit ökologischem Aspekt und menschlichem Protest handeln - was auch immer darunter zu verstehen ist. Dann eben zur Musik. Die kommt nur recht langsam in die Gänge und wird von der Plattenfirma als eigenartige Mischung aus Progressive Rock, New Age und ethnischer Musik beschrieben. Klingt von der Beschreibung auch nicht schlecht, in der plattentechnischen Umsetzung kommt dies aber recht zäh bzw. unterkühlt daher. Das argentinische Quintett in der Zusammensetzung Gitarre, Keyboards, Violine, Percussion, Bass und Sprechgesang, hat sich immerhin als Gastmusiker, den in Insiderkreisen einigermaßen bekannten Sänger Willy Quiroga geholt, der ansonsten bei Vox Dei am Mikrofon steht. Doch nicht alles kommt so überzeugend daher, wie es wohl geplant war. Die ruhigen Songs, die von weit ausladenden Klangteppichen und Sprechgesang unterlegt sind, sind eine Spur zu ruhig geraten, das progressive Material gewinnt zwar vor allem durch die Geige an Tiefe, doch klingt der Rest eine Spur zu durchschaubar. Ordentlich gespielt, aber tausendmal gehört, und das auch besser. So bleibt neben dem Länderbonus (wie viele Progbands kommen schon aus Argentinien?), nur das Argument, dass man bei Bands aus Südamerika wohl einen etwas niedrigeren Maßstab setzen muss, um an ihnen Gefallen zu finden. Im allgemeinen Vergleich bleibt die "Erde in Trance" leider nur ordentliches Mittelmaß.

Kristian Selm

Kontakt: Viajero Inmovil Diffusion, c/o Felipe Abel Surkan, L.De La Torre 758 D°2, Quilmes O. (1879), Argentinien

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