CD Kritik Progressive Newsletter Nr.29 (03/2000)

Twenty Four Hours - Oval dreams
(63:44, Musea, 1999)

Manchmal ist die Veröffentlichungspolitik von Musea schon etwas eigenartig. Zum einen hegen sie einen gewissen Anspruch, nur qualitativ gute Produktionen zu veröffentlichen, aber immer wieder schleichen sich dann eher mittelmäßige bzw. grottenschlechte Alben in ihr Repertoire. Twenty Four Hours stammen aus Italien, ihr erster Longplayer fußt jedoch nicht in der italienischen Tradition von sinfonischem Bombast mit viel Gefühl oder auch expressiven Italo Prog, sondern sie suchen ihren Wurzeln viel mehr im neo-progressiven Ursprung. Doch klingt das Dargebotene recht hölzern und holprig. Das liegt zum einem am recht eintönigen, emotionslosen Gesangsstil ihres Frontmanns Paolo Lippe, zum anderen geht ihnen nach dem recht guten Opener "Songs from the northern wind" fast vollständig die Luft aus. Die melodischen Songs dümpeln einfach nur noch recht simpel vor sich hin, die ausladenden Melodien klingen nur noch matt. Das Schlagzeug trommelt monoton den Takt, die Gitarre versucht sich in noch einigen melodischen Figuren, die Keyboards legen nur noch matschige Klangflächen. Originalität gleich null. Selbst der obligatorische, einigermaßen gelungene 19-minütige Schlusstrack kann diesem Album keinen Esprit mehr verleihen. Wieder eine Scheibe, die in den Lagern der Mailorder Versender verstauben wird.

Kristian Selm



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