CD Kritik Progressive Newsletter Nr.29 (03/2000)
Tunnels - Painted rock
(64:14, Buckyball Records, 1983)
Buckyball Records habe ich im Internet unter www.buckyballmusic.com gefunden. Wie erstaunt war ich, als ich diese CD entdeckte. Den Vorgänger dazu habe ich seit ca. einem halben Jahr in meiner elitären Sammlung und der Player muss das Silber oft ablesen. Ich kann nicht genug von diesem tollen Jazzrock hören. "Painted rock" ist ein grandioses Teil, das von einem aktiven Fretless Bass, rockenden Drums, einer verspielten Gitarre und ausgezeichneten Midi-Vibes interpretiert wird. Wie Vibes und Gitarre nicht nur in "black light" erzählen und der groovende Rhythmus in "neuro-transmitter" vom Bass gegen gespielt wird, hat große Klasse. Bassmann Percy Jones war, wem sage ich das, seinerzeit bei Brand X, wo er mit dem damals noch musizierenden Phil Collins Eckpunkte setzte. Tunnels ist durchaus von eigenem Charakter und es gibt etliche Reminiszenzen an Brand X. Die abstrakten Songs wissen maßgeblich Akzente zu setzen. Ungemein aufgewühltes, emotionales Spiel mit ausführlichen Soli und fantastisch schrägen Tönen schmeißt die CD aus. Zwischen 8 Jazz-Fusion Stücken steckt das indisch inspirierte "Boyz in the ud" und das reine Schlagzeugsolo "Unity gain". Vieles der heutigen Rock- und sonstigen Schwachsinns - Musik ist gepuschte Industrie - Ware, die von großen Konzernen verkauft wird. Echte Musik läuft auf kleinen Labels, die nicht über genug Geld verfügen, um große Werbekampagnen zu starten. Diese Band und dieses Label gehören ohne Zweifel zu den letzteren. Kann ich gut empfehlen.
Volkmar Mantei
© Progressive Newsletter 2000