CD Kritik Progressive Newsletter Nr.29 (03/2000)

PH101 - Love songs form Area 51
(42:14, Saturday's Child Music, 1999)

Wenn Kritiker eine CD mit Kommentaren wie "Am Anfang dachte ich, dass dies die merkwürdigste Platte ist, die ich je gehört habe. Also, habe ich sie mir mehrmals angehört und meine Meinung wurde bestätigt" oder "eine seltene Mischung aus Bombast und Schrulligkeit" beschrieben wird, dann muss man sich natürlich diese Scheibe zulegen. Nun gut, mit Progressive Rock hat diese Scheibe nur am Rande etwas zu tun, aber es gibt dennoch einige Zutaten, die dieser Scheibe interessante Aspekte verleihen. Zum einen gibt's einige wirklich abgedrehte Text von Aliens, die Weihnachtslieder singen und Frauen verführen ("Area 51") oder absolut traumatische Alpträumen mit echt 'schwarzem' Humor ("Ebola woman"), zum anderen rockt es an manchen Stellen richtig gut ab. Musikalisch spielen PH101 einen eigenwilligen, abgedrehten Stilmix aus Pop-Rock mit Jazz-, Wave- und Musical-Elementen, wobei aber ebenfalls klassisch-sinfonische, genauso zappaeske Momente, wie auch Latintouch zum festen Bestandteil der Musik gehören. Als Krönung gibt es auch noch Surf Rock ("Surf'N'Buddha") der etwas anderen Art. Einige hörenswerte Soli an Gitarre und Saxophon, geben der Musik den letzten Schliff. Als am ehesten vergleichbare Bands kommen in Ansätzen die Talking Heads oder The Tubes in Frage. Die Stärke von "Love songs from Area 51" liegt zweifelsohne in der originellen musikalischen Verpackung, die mal funkig, mal rockig, die Musik ständig vorwärtstreibt. Wie gesagt, mit Progressive Rock hat diese CD nur am Rande zu tun, aber immerhin verdienen sich PH101 einen Originalitätspreis für ausgefallene, eigenständige Choreographie.

Kristian Selm

Kontakt: Saturday's Child Music Inc., P.O. Box 675, Milltown, NJ 08850

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