CD Kritik Progressive Newsletter Nr.28 (12/1999)
Xang - Destiny of a dream
(62:04, Galileo Records, 1999)
Die erste Veröffentlichung des neu gegründeten Schweizer Labels Galileo Records kann gleich mit einer gelungenen Produktion überraschen. Xang stammen aus Nordfrankreich, spielen rein instrumentalen, melodischen, sehr verschachtelten Neo Prog und waren auch bereits live im Vorprogramm von Arena aktiv. Aufgenommen wurde in Südfrankreich, gemastert bei Bob Katz in Florida, letztendlich herausgekommen ist dabei ein Album, welches sicherlich weltweit seine Fans finden wird. Die Musik von Xang wird vor allem von Gitarrist Antonie Duhem geprägt, der die Bandbreite von gefühlvollem Heulen der Saiten bis hin zu metallischen Krachakkorden beherrscht. Daneben setzt Keyboarder Vincent Hodge den atmosphärischen Gegenpol. Mal untermalt er nur, dann tritt er ebenfalls solistisch in den Vordergrund, wobei Gitarre und Keyboards gleichberechtigt agieren. Die Sounds sind mehr in den 80ern verwurzelt, die nötige Härte wurde dem Prog Metal entliehen. Die Rhythmustruppe bestehend aus Schlagzeuger Manu Delestre und Bassist Matthieu Hooge liefert dementsprechend ein vertracktes, expressives Grundgerüst, ohne die Songs zu heavy wirken zu lassen. Tempomäßig bewegen sich die vier hauptsächlich im Mid-Tempo Bereich, es darf aber auch mal etwas flotter musiziert werden und schwungvoll gebreakt und melodisch gerockt werden. Trotz der interessanten Rhythmik sind die Lieder kompakt, griffig und treten fest auf dem Boden der neo-progressiven Tradition. Die Songs haben somit ihren eigenen Unterhaltungswert, wenn ihnen auch noch etwas von unverkennbarer Unverwechselbarkeit fehlt Wer natürlich nicht ohne Gesang leben kann, wird es schwer mit "Destiny of a dream" haben, wer einfach auf gut gemachten temporeichen, bombastischen Neo Prog steht, der liegt bei Xang genau richtig.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1999