CD Kritik Progressive Newsletter Nr.27 (09/1999)
Supernova - Rock Sinfónico
(71:01, Privatpressung, 1998)
Im Vergleich zu Brasilien, ist die argentinische Progressive Rock Szene bei weitem nicht so groß und vielfältig. Doch von Zeit zu Zeit gibt es immer wieder einige Bands, die es versuchen, auch außerhalb der Landesgrenzen bekannt zu werden. Supernova sind ein rein instrumentales Trio, welches aus Alejandro Kordon (Keyboards, Flöte), Mariano Sanchez (Bass) und Norberto Barcala (Schlagzeug) besteht und sich, wie es bereits der Titel ihres Albums verspricht, der sinfonischen Rockmusik verschrieben haben. Wie bei so vielen instrumentalen Produktionen, wechseln bei Supernova Licht und Schatten ab. Der Schatten beginnt gleich beim Opener "Excalibur", wo die Keyboards den Esprit einer werkelnden Schülerband versprühen, die gerade die ersten elektronischen Melodien zusammengeschustert hat. Doch das argentinische Trio zeigt im weiteren Verlauf, dass es wesentlich mehr drauf hat, als dies die ersten Takte versprechen. Der Song bekommt Spannung, Komplexität und Dramatik verpasst. Doch zieht sich ein weiterer Makel durch den Song, der die ganze CD begleitet. Obwohl es sich bei Norberto Barcala offensichtlichen um einen leibhaftigen Schlagzeuger handelt, ist der Drumsound sehr synthetisch und steril, da der liebe Norberto ein elektronisches Schlagzeug bevorzugt. Keine gute Idee! Auch wollen die Keyboards, irgendwo zwischen Emerson und Wakeman liegend, nicht immer den rechten Klang produzieren und wirken zum Teil recht lasch. Immerhin beweisen die drei bei der Adaption von Carl Orffs's allseits beliebten "Fortuna imperatrix mundi" auch ihr Gespür für moderne Klassik. Zwar verleihen Flöte und fließende Bassläufe dem Album einen frischen Anstrich, vom Können her haben es die drei Südamerikaner auch wirklich drauf, doch Drumsound und etwas unvariabel klingendes Keyboard verderben einem zum Großteil den Spaß an der Musik.
Kristian Selm
Kontakt: Mariano Sanchez, Beruti 685, (1828) Banfield, Pcia. De Bs.As., Argentinien
© Progressive Newsletter 1999