CD Kritik Progressive Newsletter Nr.27 (09/1999)
Matter - Luna Lounge
(43:22, Privatpressung, 1998)
Als Wanderer zwischen den Soundwelten greift das amerikanische Trio Matter Elemente aus Space Rock, Avantgarde, Progressive, Psychedelic und Jazz Rock auf, um sich dann im musikalischen Freistil auszutoben. Das klingt auf knapp über 40 Minuten auf CD Länge recht interessant, mehr davon mag da schon eher für Ohrverstimmungen sorgen. Während auf Stück 1 "Space Station Muir" der Flug in weite, fremde Sphären angetreten wird, sind die zwei folgenden Titel doch wesentlich handfester. "Rise above it" wird von der Marimba getragen, während "Bloodshed" wie eine durch spacige Sounds abgedrehte King Crimson Version klingt. Leider gibt's hier im Gegensatz zu den anderen Titel auch Gesang zu ertragen, der aber nur störend und zum Glück auch kurz seinen Einsatz hat. Das gleiche psychedelische, fast zappaeske Genöhle macht auch das folgende "Pete's dragon" sehr nervig. Kurzzeitiger Mellotroneinsatz kann da nur wenig versöhnen. Ist Gesangspause, gewinnt wieder die Instrumentalfraktion die Oberhand, dann prägen flirrende Gitarreneffekten, variabler Rhythmusunterbau und nicht immer nachvollziehbare Holperer die Musik. In den starken Phasen erinnert das Ganze im Charakter an Djam Karet, die dennoch eine Spur genialer agieren.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1999