CD Kritik Progressive Newsletter Nr.27 (09/1999)

Cue - The inner eye
(34:59, Privatpressung, 1998)

Auf diese interessante deutsche Band bin ich gestoßen durch das Demostadl von Gitarre & Bass (ab und zu machen diese großen Magazine also doch noch Sinn...). Überraschend stellte ich fest, dass es die Band schon seit den siebziger Jahren gibt und man sogar schon vor ein paar Jahren eine CD gemacht hat. Nachdem man sich vor einigen Jahren vom Sänger trennte, hat Cue aus der 'Not' eine Tugend gemacht und spielt jetzt völlig Instrumental wobei die Gitarre das wichtigste solierende Instrument ist. Die in Eigenregie aufgenommene und veröffentlichte CD, "The inner eye" enthält nur 4 Stücke, ist aber Dank der Längen der Stücke zwischen acht und zehneinhalb Minuten bestimmt als vollwertige (wenn auch leider etwas kurze) CD zu betrachten. Die Band bietet eine sehr gute Mischung aus melodischem Heavyrock (à la Gitarre-Heroen wie Satriani oder Vai), Prog (manchmal ein paar Prisen Neo Prog), Jazzrock (wahrscheinlich der wichtigste Bestandteil, allerdings immer im melodischen Bereich und kein Tonleiter-Gedudel) und ein bisschen AOR (besonders einige Passagen haben ein leichtes 'Toto-Feeling'). Das Ganze klingt ergibt einen gefälligen Sound der ziemlich originell klingt, weil man nicht sofort Parallelen zu anderen Bands ziehen kann, dazu anspruchsvoll ist aber irgendwie auch andauernd eingängig bleibt und daher nicht für nur beinharte Progfans mit 'Jazz Rock Akzeptanz' interessant ist. Kurz und gut: eine viel versprechende Band aus deutschen Landen, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Man ist noch immer auf der Suche nach einem passenden Sänger, meiner Meinung nach geht's allerdings auch ohne prima! Für den verdienten Erfolg ist es wahrscheinlich aber notwendig...

Carsten Busch

Kontakt: Axel Ludwig (02389-534629) oder Andi Blechmann (02382-83579).

© Progressive Newsletter 1999