CD Kritik Progressive Newsletter Nr.26 (07/1999)

Chrome - Chrome Flashback / Chrome Live - The best of
(56:38 + 63:48 , Purple Pyramid, 1999)

Sich als größte Band der Welt zu bezeichnen, zeugt entweder von einem gesunden Selbstvertrauen oder einer neuen Definition, was man denn nun als Welt bezeichnen möge. Da mag zwar Regisseur und Schauspieler Quentin Tarantino ("Pulp fiction", "From dusk till dawn") zu ihren Fans zählen, was sich zwar ganz nett als Werbebotschaft liest, netter oder ansprechender wird dadurch die Musik in keiner Weise. Das, was Chrome an eigenwilligen Klängen produzieren, hat sie in den frühen 80ern als Wegbereiter für industrielle Musik und experimentellen Rock reifen lassen. Der abgespacte Stoff aus harten Beats, technisch schrägen Klängen, verfremdeten Gesang, diese eigenwillige Interpretation von Space Rock, Punk, New Wave und avantgardistischen Soundgemälden ist künstlerisch sicherlich wertvoll, aber vor allem bei den Studioaufnahmen auch nur etwas für besonders Hartgesottene und musikalische Freigeister, wobei bei den Livestücken von den Amerikanern unbestreitbar ein gewisser Reiz ausgeht.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1999