CD Kritik Progressive Newsletter Nr.26 (07/1999)

Yoke Shire - Masque of shadows
(45:17, Zygo Records, 1999)

Sie versprechen einem eine "Intense Headphone Experience", denn bei diesem Konzeptwerk wurde nicht mit soundtechnischen Tricks gespart. Wer sich intensiv durch die rund 3/4 Stunden Musik durchhört, bekommt einiges auf die Ohren, denn die klangtechnische Aufbereitung ist einfach erste Sahne. Yoke Shire bedienen nicht 1000 mal gehörte Klischees, sie versuchen vielmehr den Hörer mit einer vielschichtigen Stilauswahl zu fesseln. Und das gelingt ihnen zweifelsohne über weite Strecken recht gut, wobei dabei auch die einschlägig bekannten progressiven Pfade verlassen werden. Die Mixtur aus angestaubtem Hard Rock, Folk, abgespacten Soundcollagen, verspielte Mike Oldfield inspirierte Passagen verpackt in anspruchsvolle Arrangements kommt recht relaxt daher. Manchmal vielleicht eine Spur zu lässig, denn die Melodien lösen beim ersten mal nicht gerade Begeisterungsstürme aus, wissen aber bei mehrmaligen Anhören und in der rechten Lautstärke wirklich zu gefallen. Das Spiel mit den verschiedenen Stilen wirkt nicht aufgesetzt oder überladen, aber immer dann wenn etwas kerniger losgerockt wird, gewinnt das Album deutlich an Format. Aber auch die leisen Zwischentöne haben ihre Berechtigung, da sie für Stimmung sorgen und mehr als nur lästige Übergänge sind. Das Trio aus Massachusetts beherrscht nicht nur eine stattliche Anzahl von Instrumenten (neben Gitarre, Bass und Schlagzeug gibt's u.a. Flöte, Keyboards, Mundharmonika, Theremin, Marimba und Glockenspiel zu hören), mit "Masque of shadows" ist ihnen ein Album gelungen, das doch einige sehr interessante Ideen abseits des Mainstreams vereint.

Kristian Selm

Kontakt: Zygo Records, P.O. Box 397, N.Chelmsford, MA 01863, U.S.A.

© Progressive Newsletter 1999