CD Kritik Progressive Newsletter Nr.26 (07/1999)

Radio Silence - Laughter in the dark
(58:21, Privatpressung, 1999)

Neben den inzwischen auch bei uns schon etwas bekannteren Cast, verfügt Mexiko noch über weitere Progressive Rock Bands, die sich nun auf den Weg machen, etwas Aufmerksamkeit zu erheischen. Radio Silence ist eine U.S. amerikanisch-mexikanische Koproduktion und orientiert sich stilistisch mehr an die moderat härtere Gangart, jedoch baut ihre sinfonischer Musik sehr auf Melodie und griffige, manchmal auch sehr getragene Atmosphäre, was der Zugänglichkeit sehr zu Gute kommt. Doch gleich zum ersten Kritikpunkt. Zwar machen sich Radio Silence gute Studiotechnik zu nutze: die Produktion klingt ausgewogen, aber der Gesang bekommt trotz viel Hall kein Volumen und klingt wie ein schläfriger Vertreter für Wärmdecken, das Schlagzeug erinnert an eine Drummachine, die Melodien sind meist zu einfach strukturiert und durchschaubar. Fehlende Abwechslung kann man dem Quartett sicherlich nicht attestieren - so hat das ruhige, spartanisch arrangierte "Black rain" oder auch "Ahab's sorrow" durchaus schöne Momente, der fast zwölfminütige Longsong "Lamprey Man" vereint angespacte Black Sabbath Gitarren, sinfonische, klassische Passagen mit sphärischen Klängen, "Silent harlequin" erinnert etwas an Rush - schön und gut, aber irgendwie fehlt der letzte Biss und dem Gesang die Power. "Laughter in the dark" ist wohl durchdacht und gut gemeint, aber für mehr als gutes Mittelmaß reicht die Beurteilung nicht.

Kristian Selm

Kontakt: Radio Silence c/o Luis Nasser, P.O. Box 102, Riverdale, MD 20738-0102, U.S.A., email: nasser@wam.umd.edu

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