CD Kritik Progressive Newsletter Nr.26 (07/1999)

Tom Newman - Faerie Symphony and other stories
(77:14, Tempus Fugit, 1977)

Einige mögen jubilieren, den Hauptschmierfink lässt diese Scheibe über weite Strecken recht kalt. Tom Newmans Name wird vor allem mit einem Ereignis verbunden: er war 1972 der Produzent des ersten Albums einer neuen, aufstrebenden Plattenfirma, welches mit einem jungen Multiinstrumentalisten aufgenommen wurde. Das Label war Virgin Records, hinter dem Album verbirgt sich "Tubular bells" von niemanden anderem als Mike Oldfield. Ganz im Stil der frühen Oldfield Werke ist nun auch "Faerie Symphony" angelegt, mit einem kleinen Manko: die unterschiedlichen Teile scheinen keinen wirklichen inneren Zusammenhang zu haben, wodurch dem Album über weite Strecken der Spannungsbogen, besonders bei dem über dreißigminütigen Titelstück, fehlt. Fans werden mich jetzt wahrscheinlich steinigen und mich meiner Unkenntnis strafen, aber dies ist leider meine subjektive Meinung. Einigermaßen objektiv betrachtet ist der Titelsong ein stetiger Fluss von lustigem Flirren, fröhlichen Klängen, gepaart mit keltischem Folk, bei dem auch Mike Oldfield einige Parts beisteuert. Die danach folgenden, meist kurz angelegten Lieder, sind von mystischen Folk und fast schon kindlicher Naivität geprägt. Die Atmosphäre stimmt, aber irgendwie wirken die Songs trotz aller Freude, wunderbarem Wohlklang und positiver Ausstrahlung noch etwas unfertig. Für Oldfield Fans und Sammler ein Muss, meine Meinung kennt ihr ja schon.

Kristian Selm



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