CD Kritik Progressive Newsletter Nr.25 (05/1999)
Starcastle - Fountains of light
(36:05, Renaissance Records, 1999)
Starcastle - Citadel
(39:34, Renaissance Records, 1998)
Wer bisher nicht die Möglichkeit hatte, an CDs dieser Band heranzukommen, wird jetzt durch die Reissues von Renaissance Records erlöst. Wer die Gruppe noch gar nicht kennt, was wirklich schändlich ist, dem kann man bei der Beschreibung der Musik ein einfaches "70er Jahre Yes-Klon" entgegenschmettern. Damit ist eigentlich wirklich schon alles gesagt. Was, Ihr wollt noch mehr wissen? Also gut: mehrstimmiger, hoher, engelsgleicher Gesang Marke Jon Anderson, ein knackiger Bass Richtung Chris Squire, dazu leicht virtuose Gitarrentöne wie Steve Howe und schließlich Keyboards, die wie - ha, ha reingefallen, denn die klingen nicht unbedingt total nach Rick Wakeman. Aber auf jeden Fall 70er-Jahre mäßig. Auch bedient man sich ab und zu kompositorisch beim großen Vorbild, denn einige Sounds und Stimmungen kommen einem irgendwie bekannt vor. Das macht aber nichts aus, denn die Jungs von der Ostküste haben 1977 nicht Ton für Ton kopiert, sondern eben nur ähnliche Stimmungen erzeugt. Die Unterschiede zum Original liegen v.a. in den zurückgeschraubten Soloeskapaden und natürlich erreichen die Kompositionen nie die Genialität des alten Dinosauriers. Insgesamt wirkt die Musik geglättet, ohne Kanten und auch der Gesang ist manchmal etwas zu zuckersüß. Alles in allem ist und bleibt das Sternenschloss für mich aber trotzdem der beste Yes-Klon der 70er-Jahre Phase, jedenfalls auf der ersten und diesen zwei Platten.
El Supremo
© Progressive Newsletter 1999