CD Kritik Progressive Newsletter Nr.25 (05/1999)
Motoi Sakuraba - Force of light
(51:59, Musea, 1999)
Wieso bekomme eigentlich immer ich die Keyboardalben zum Besprechen, obwohl ich auf so was schon lange nicht mehr stehe? Na ja, pflichtbewusst wie ich nun mal bin, setzte ich mich hin und harre der Dinge, die da kommen. Zuerst einmal muss man erwähnen, dass diese Platte als Soundtrack zu dem Computerspiel "Shining force" begonnen wurde, sich dann aber zu einem kompletten Konzeptalbum entwickelt hat. Das fällt aber nicht weiters auf. Der ehemalige Tastenmann der japanischen Band Deja Vu bedient alle möglichen Tasteninstrumente und bietet uns alle erdenklichen Sounds an. Mal sanft, mal etwas hart, aber nie extrem komplex, obwohl seine Beschreibungen der Songs im Booklet doch recht kompliziert aussehen, Zitat: "... is put together with a 5/8 + 5/8, (1/8 +10/16 + 3/8) + 1/8" usw. usw. Alles klar? Man kann den Liedern aber wie gesagt jederzeit folgen, ohne sich an Kanten zu stoßen. Meistens ist die Musik natürlich sinfonisch angelegt und recht episch. Insgesamt bleibt Motoi im Fahrwasser seines letzten Soloprojektes. Kennt man Gerard oder v.a. Ars Nova und stellt sich diese Bands ohne Gesang und weitere Instrumente vor, hat man einen groben Eindruck, wie die Musik hier ungefähr klingt. Eine E-Gitarre wird übrigens auch mal eingesetzt und die Drums kommen zum Glück nicht aus der Peng-Bumm-Tschack-Maschine, sondern von Takeo Shimoda, wer auch immer das ist (vielleicht ist das ja nur der Name der Drummaschine?). Somit ein gutes Keyboardalbum, das nicht zu seicht daherkommt, sich aber auch nicht wie der wilde Mann aufführt. Eine gute Mischung mit Bombasteinschlag für alle Freunde solcher Musik aus Japan.
El Supremo
© Progressive Newsletter 1999