CD Kritik Progressive Newsletter Nr.25 (05/1999)
Nathan Mahl - The clever use of shadows
(62:11, Privatpressung, 1998)
Schublade gesucht: Prog Fusion gefunden, reingequetscht und passt. Hehehe und schon ist die Kritik fertig. Was, das reicht Euch nicht? Oh Mann, jetzt muss ich mir schon wieder irgendwelche bedeutungsschwangeren Floskeln einfallen lassen. Na, wie wäre es denn damit: die verspielten Melodien biegen sich geschmeidig über ein komplexes Grundgerüst, gleich anmutenden Linien im musikalischen Freistil. Klingt gut was? Okay, der Inhalt dieser gequirlten Scheiße geht schwer gegen Null, deswegen jetzt mal mit mehr Gehalt. Zuerst etwas Background Information: Nathan Mahl stammen aus Kanada, spielen seit 15 Jahren zusammen und "The clever use of shadows" ist ihre mittlerweile dritte CD. Dass die vier ausgezeichnete Handwerker sind, wird schon nach kurzer Zeit offensichtlich, denn hier wird äußerst virtuos musiziert. Als Ergänzung gibt es bei zwei Stücken zum Standardinstrumentarium auch noch eine Prise Saxophon. Fast rein instrumental dominieren gekonnt vorgetragene Tempoänderungen und vielschichtige, technisch beeindruckende Passagen. Dennoch wird neben allem Können nicht die Songstruktur vergessen, so dass zwar recht kräftig gewirbelt wird, die Mischung aus verspielten Fusion Rock und verzwacktem Progressive Rock aber dennoch stimmig wirkt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1999