CD Kritik Progressive Newsletter Nr.24 (03/1999)

Dream Theater - Once in a livetime
(76:18 + 78:04, Eastwest, 1998)

Das Doppellivealbum "Once in a livetime" ist vor allem als Geschenk von Dream Theater an die treue Fangemeinde gedacht, die sich ja mit dem letzten Studiowerk "Falling into infinity" nicht immer anfreunden konnte. Zuerst als Einfach CD geplant, konnte sich die Band doch schließlich gegenüber der Plattenfirma durchsetzen und vereinigte somit auf zwei Tonträgern die besten Tracks zweier spezieller Konzerte aus dem Frühjahr '98. Mit der Songauswahl entsteht eigentlich eine Art "Best of" aus der James LaBrie Phase (vom Debüt "When day and dream unite" stammt nur der unverwüstliche Instrumentalknaller "The ytse jam"), wobei es u.a. auch verschiedene Teile von "Change of seasons" und das bisher unveröffentlichte Instrumental "Puppies on acid" zu hören gibt. Doch Dream Theater dudeln nicht einfach ihre Songs gefühllos und als Studioabklatsch herunter, immer wieder gibt es neue Parts und kurze Ausflüge zu Coverversionen (u.a. Lynyrd Skynyrd's "Free bird", Pink Floyd's "Have a cigar") zu entdecken. Negativ fallen, wie schon bei der letztjährigen Tour, die unvermeidlichen Soloeinlagen und auch das missglückte Schlussmedley (gerade mal 4 Minuten "Learning to live" und "Metropolis" wird beim besten Teil gnadenlos abgewürgt) auf. Das nächste Studiowerk wird entscheiden, wohin die Reise mit der immer noch führenden Prog Metal Combo geht. Solange bleibt "Once in a livetime" ein (fast) perfektes Livealbum nicht nur für die Fans.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1999