CD Kritik Progressive Newsletter Nr.24 (03/1999)
Deluc - 8th wonder
(46:13, Privatpressung, 1998)
Manchmal sind es die krassen Wechsel, die den musikalischen Reiz ausmachen. Rotierte soeben noch Madonnas hervorragende Scheibe "Ray of light" (und schon höre ich die Massen ob meines Geschmackes kreischen) im CD-Player, so gibt es jetzt Kost aus "Down under". Nein, kein Kängurufleisch oder ein Koalabärpelz ist es, der Freude bereitet, vielmehr handelt es sich um fast rein instrumentale Kost vom fünften Kontinent. Wie so viele Soloartisten begeht Fred Deluc glücklicherweise nicht den Fehler, alles im Alleingang bewältigen zu wollen. Er hat in weiser Voraussicht einige sehr gute Musiker um sich gescharrt, mit denen er zusammen seine Ideen wohl dosiert umsetzt. Entgegen dem CD Titel, gibt es zwar kein Weltwunder zu bestaunen. Eher gefällig und ansprechend gespielt wird hier gewerkelt. Nach sphärischem Intro vermutet man sich beim zweiten Titel "Break through" zuerst in einer Abspannmusik einer Urlaubssendung, denn recht flockig poppig groovt es hier wenig aufdrängend vor sich hin. Doch immer mehr komplexe Sprenkler werden eingeflochten, so dass das Endresultat doch recht flüssig proggig wirkt. Doch dann geht es erst richtig ab. Light Fusion, Jazz Rock, Bosa Nova und sinfonische Rockmusik wechseln sich ab. Nicht Rumgefrickele, vielmehr "gefühlvoll" und "souverän" sind die passenden Adjektive für diese Art von Musik. Deluc und seine Kumpanen werden es aber trotz aller technischen Fähigkeiten schwierig haben, sich aus der Masse herauszuheben. Dennoch gehört "8th wonder" zweifelsohne in die Rubrik "gut gemacht und hörenswert".
Kristian Selm
Kontakt: Deluc, P.O. Box 285, Craigieburn Victoria 3064, Australien
© Progressive Newsletter 1999